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Historische Daten aus Nordamerika…

American eagle

illustration © 1996 Chris Peltier

    1619 wurde in der Kolonie Jamestown, Virginia, das erste Marihuanagesetz Nordamerikas erlassen, das allen Farmern »vorschrieb«, »probeweise« Indischen Hanf anzubauen. Weitere die Anbaupflicht von Hanf regelnde Gesetze wurden 1631 in Massachusetts, 1632 in Connecticut und Mitte des 18. Jahrhunderts in den Chesapeake-Kolonien verabschiedet.

    Selbst in England wurde die vielbegehrte volle britische Staatsbürgerschaft auf Erlag der Krone an Ausländer verliehen, die bereit waren, Cannabis anzubauen. Denjenigen, die das ablehnten, wurde häufig eine Geldstrafe auferlegt.

    Zwischen 1631 und dem frühen 19. Jahrhundert galt Cannabis in weiten Teilen Nordamerikas als gesetzliches Zahlungsmittel. Auch das war ein Grund, weshalb die amerikanischen Farmer so viel Hanf angebaut haben.1

    1. Clark, V.S., History of Manufacture in the United States, McGraw Hill, NY, 1929, S. 34.

     Mehr als 200 Jahre lang war es überall in Nordamerika möglich, Steuern mit Cannabis zu bezahlen.2

    2. Ebd.

    In Zeiten der Knappheit, beispielsweise zwischen 1763 und 1767 in Virginia, konnte man sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden, wenn man nicht Cannabis anbaute.3

    3. Herndon, G.M., Hemp in Colonial Virginia, 1963; The Chesapeake Colonies, 1954; Los Angeles Times, 12. August 1981; et al.

    Auch George Washington und Thomas Jefferson bauten auf ihren Plantagen Cannabis an.4 Als Jefferson Gesandter in Frankreich war, stürzte er sich nicht nur in große Unkosten, sondern ging auch für sich und seine Geheimagenten ein erhebliches Risiko ein, um sich die besonders guten Hanfsamen zu beschaffen, die aus China in die Türkei geschmuggelt wurden. Die chinesischen Mandarine hielten die Hanfsamen ihres Landes für so kostbar, daß sie den Export wie ein Kapitalverbrechen bestraften.

    4. Siehe die Tagebücher von George Washington; Writings of George Washington, Brief an Dr. James Anderson, 26. Mai 1794, Bd. 33, S. 433, (Publikation der US-Regierung, 1931); Briefe an seinen Gutsverwalter William Pearce, 1795 und 1796; Thomas Jefferson, Jefferson’s Farm Books; Abel, Ernest, Marijuana: The First 12,000 Years, Plenum Press, New York, 1980; M. Aldrich, u. a.

Benjamin Franklin

    Benjamin Franklin gründete eine der ersten Hanfpapier-fabriken Nordamerikas. Da man nicht mehr auf Papier und Bücher aus England angewiesen war, konnte in den Kolonien eine freie Presse entstehen.


    Bei einer 1850 in den USA durchgeführten Erhebung wurden 8 327 Hanfplantagen (Farmen mit einer Mindestgröße von 80 Hektar) gezählt, auf denen Cannabis zur Herstellung von Stoff, Leinwand und sogar der zum Bündeln von Baumwolle benötigten Seile angebaut wurde. Die meisten dieser Plantagen lagen im Süden oder in den Grenzstaaten, denn dort standen der arbeitsintensiven Hanfindustrie vor 1865 billige Sklaven zur Verfügung.5

    5. US-Erhebung, 1850; Allen, James Lane, The Reign of Law, A Tale of the Kentucky Hemp Fields, MacMillan Co., New York, 1900; Roffmann, Roger, Marijuana as Medicine, Mendrone Books, Washington, 1982./p>

    Diese Zahl schließt weder Tausende von kleineren Farmen mit ein, auf denen Hanf angebaut wurde, noch Hunderte oder Tausende - wenn nicht gar Millionen - von Gartenbeeten, auf denen Familien in Amerika Hanf anpflanzten. Sie berücksichtigt auch nicht die Tatsache, daß dennoch mehr als 200 Jahre lang bis in unser Jahrhundert hinein 80 Prozent des Hanfbedarfs der USA aus Rußland, Ungarn, der Tschechoslowakei und Polen importiert werden mußten.

    Benjamin Franklin gründete eine der ersten Hanfpapierfabriken Nordamerikas. Da man dadurch nicht mehr auf Papier und Bücher aus England angewiesen war, konnte in den Kolonien eine freie Presse entstehen. Darüber hinaus waren Marihuana- und Haschischextrakte diejenigen Arzneimittel, die zwischen den vierziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts in den USA am zweit- oder dritthäufigsten verschrieben wurden. In der Humanmedizin war ihre Verwendung bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts legal, spielte in der Veterinärmedizin damals allerdings eine noch bedeutendere Rolle.

pestle

    Hersteller von Arzneimitteln, die aus Cannabis gewonnen wurden, waren Ely Lilly, Parke-Davis, Tildens, Brothers Smith (Smith Brothers), Squibb und viele andere amerikanische und europäische Firmen. Kein einziger Todesfall, der auf die Einnahme von Cannabisextrakten zurückzuführen gewesen wäre, ist für diesen ganzen Zeitraum aktenkundig. Abgesehen davon, daß es bei Erstbenutzern gelegentlich zu Desorientierung oder übermäßiger Introvertiertheit kam, gab es auch keine Hinweise für Cannabismißbrauch oder über geistige Verwirrungszustände.6

    6. Mikuriya, Tod, Marijuana Medical Papers, Medi-Comp Press, Kalifornien, 1973; Cohen, Sidney und Stillman, Richard, Therapeutic Potential of Marijuana, Plenum Press, New York, 1976.

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Englische Originalausgabe: Copyright © 1985, 1986, 1991, 1992 by Jack Herer
Deutsche übersetzung: Copyright © 1993 bei Zweitausendeins, Postfach, D-60381 Frankfurt am Main

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